10.04.2005
Kickerz
deluxe - Turbine Minipli
Freundschaftsspiel
Spielbericht
Heute
ist Sonntag, und Sonntag ist Fußballtag. Seit mehreren Jahren
spielen
die Kickerz deluxe, damals noch ohne diesen schmucken Mannschaftsnamen,
jeden Sonntag um 14 Uhr. Anfangs nur Trainingsspiele, mittlerweile
bestens organisiert in einer Hobbyliga, der KLN.
Heute jedoch sah der Spielplan der KLN ein spielfreies Wochenende vor,
eine passende Gelegenheit um ein Freundschaftsspiel auszutragen. Als
Gegner fand sich Turbine Minipli, eine Mannschaft aus Kamp-Lintfort und
ebenfalls Mitglied einer Hobbyliga, der Hobbyliga Moers. Geleitet wird
diese Mannschaft von Christian Schütz, der bei uns bis vor
drei Jahren
ebenfalls regelmäßig an den sonntäglichen
Trainingsspielen teilnahm.
Als
Höhepunkt des
heutigen Spiels war allerdings etwas ganz anderes vorgesehen: Harald
Schary, seines Zeichens Abwehrspieler und Ersatztorwart der Kickerz,
versprach schon im Vorfeld angesichts seines kürzlich
verstrichenen
Geburtstags einen Kasten Bier zu spenden, um die freundschaftliche
Atmosphäre dieses Spieles zu untermauern. Um sich
hierfür auch richtig
feiern zu lassen vergaß Harald auch nicht, sein Vorhaben
vollmundig
anzukündigen, verbal, telefonisch und auch per Email, damit
auch
wirklich jeder einzelne Kicker bescheid wusste.
Für
mich, Matthias
Hampel, war dieses Spiel aber auch so etwas besonderes: Nach der
Knieverletzung war dies mein erstes Spiel für die Kickerz
deluxe nach
einem knappen Jahr Pause. Und nicht zu früh,
schließlich will
Bundestrainer Jürgen Klinsmann nach eigener Aussage nur
Spieler für die
WM im eigenen Land nominieren, die in ihrem jeweiligen Team auch einen
Stammplatz besetzten, hierfür heißt es auch
weiterhin dem Rehaprogramm
zu frönen und Spielpraxis zu sammeln. Nichtsdestotrotz freute
auch ich
mich natürlich in erster Linie auf das kühle Pils,
das will ich gar
nicht verleugnen.
Aber
zurück zum
Spiel, beziehungsweise zum Vorspiel. Am Platz angekommen mussten wir
feststellen, dass auf unserem heiligen Boden ein paar Fremdkicker
spielten, in unserer schönen Kampfbahn Hochkamer, und das geht
absolut
gar nicht. Hier wurde nicht lange gefackelt, die Jungs waren schnell
verjagt. Doch nachdem sich die Reihen lichteten wurde ein weiteres
Problem sichtbar, die Turbine war nur mit fünf Spielern
angereist. Da
auf unserem Platz jedoch mit sieben Feldspielern plus Torwart gespielt
wird, hätte dies für das Gastteam schwierig werden
können.
Fragt
man sich
nur, wie es zu so einem Defizit kommen konnte? Hatte sich eventuell
nicht bis nach Kamp-Lintfort rumgesprochen, dass es heute Freibier
geben sollte? Wusste Minipli nichts von Haralds noblem Vorhaben? Nein,
der Grund war ein ganz anderer: Natürlich freute man sich auch
auf
Seiten von Turbine Minipli auf die versprochenen kühlen
Getränke. Das
Pokalspiel am Vortag steckte aber einigen Spielern noch so in den
Knochen, dass sich diese nicht in der Lage sahen den Kickerz
entgegenzutreten. Unser Ruf als Vizemeister und in der laufenden Saison
ungeschlagenen Mannschaft eilt uns eben voraus.
Auf
Seiten von
Deluxe sah die Situation besser aus, mit einem Kader von elf Spielern
waren wir bestens gerüstet. Auch für Ersatz im Tor
war gesorgt:
Sebastian Büchner ersetzte nach ebenfalls langer
Verletzungspause den
etatmäßigen Stammtorwart Tim Hurka, und erledigte
seine Aufgabe sogar
sehr gut. Ein weiterer Kandidat, um in der Sommerpause in den KLN-Kader
nachzurücken.
Soweit
so gut,
aber ein Spieler fehlte: Harald Schary, heute wie bereits
erwähnt als
Getränkewart heiß erwartet, war nicht zu sehen. Doch
noch machte sich
niemand wirklich Gedanken, vielleicht hatte er die Uhr doch noch nicht
auf Sommerzeit gestellt, vielleicht war das Bier noch nicht ganz auf
die optimalen 7-11 Grad Celsius gekühlt, oder vielleicht hatte
er sich
einfach auf den verschlungenen Feldwegen Hochkamers verfahren, wir
bespielen den Platz schließlich erst seit ein paar Jahren.
Wir waren
uns aber auch weiterhin sicher Harald bald begrüßen
zu dürfen, denn ein
jeder hatte seine vollmundigen Sprüche noch im Ohr, war er ja
im
Vorfeld niemals müde geworden seine edle Absicht wieder und
wieder zu
wiederholen.
So
ließ sich
Marvin Wanders beispielsweise nicht davon abhalten, vor dem Spiel und
damit vor dem erwarteten Alkoholgenuß erst mal eine
anständige
Grundlage zu schaffen. Der als äußerst trinkschwach
bekannte Stürmer
der Kickerz - einst brach er sich den Ellbogen, nur weil er auf einem
Konzert einmal kurz an einem Bier nippte - ließ sich von
Mutti eine
zwei Kilogramm schwere Nussecke einpacken, die er nach einer Stunde
warmspielen dann auch endlich verspeist hatte.
Das
Spiel musste
aber doch ohne den lang erwarteten Getränkelieferant
angepfiffen
werden. Da die Kickerz deluxe jedoch nicht nur für die
glänzende
Spielweise, sondern auch für Fairness bekannt sind, wechselten
drei
Spieler freiwillig zu Turbine Minipli, mit acht gegen acht war das
Spiel nun wenigstens personell ausgeglichen.
In
der ersten
Viertelstunde drückte das so aufgestockte Gästeteam
die Kickerz etwas
in ihre Hälfte, hatte leichte Feldüberlegenheit und
dadurch auch mehr
vom Spiel. Deluxe begnügte sich in dieser Phase auf Konter und
lange,
hohe Bälle in die gegnerische Hälfte, die jedoch
nicht zum Erfolg
führten. So war es auch nicht verwunderlich, dass Minipli -
durch einen
Treffer eines Deluxemanns - mit 1:0 in Führung ging, was
jedoch nicht
als Ausrede gelten soll. Kurze Zeit später jedoch gelang der
Ausgleich
durch ein schön herausgespieltes Tor, Marvin Wanders flankte
vorbildgerecht von der Torauslinie leicht in den Rückraum, so
dass
Benjamin Peters locker einlochen konnte.
Die
Spannung stieg
hiernach kurzfristig, als lautes Pferdegetrampel eine vorbeifahrende
Kutsche ankündigte. Hatte Harald seinen Opel Corsa gegen ein
Gespann
getauscht? Vielleicht weil der Kofferraum zu klein war, für
die
unzählbaren Kästen Bier, die wir gleich trinken
dürfen? Das würde sein
spätes Erscheinen natürlich entschuldigen, wir sind
ja nicht so. Doch
bei näherem Hinsehen machte sich sogleich wieder
Enttäuschung breit: Es
war nur die Hochzeitskutsche des frisch vermählten Prinz
Charles
mitsamt Gattin Camilla, und die hatten auch kein Bier dabei. Auf die
Engländer ist eben auch kein Verlass mehr, Fußball
spielen konnten die
ja noch nie!!
Aber
zurück auf
das Spielfeld. Bis hierhin ein ausgeglichenes Spiel, doch nun brachen
die Gäste nach und nach mehr ein, Deluxe hatte das Spiel schon
in der
ersten Halbzeit in der Hand und ging so mit einer 6:2 Führung
in die
Halbzeit. Spätestens hier sollte dann Harald Schary mit dem
lang
angepriesenen Bier auf uns warten, doch wieder einmal sahen wir uns
getäuscht, kein Harald am Platz, kein Bier am Hals. Langsam
wurden die
ersten Spieler unruhig, so kann man eine Mannschaft auch demotivieren.
Doch
nicht nur die
Spieler sahen etwas konsterniert aus der Wäsche. Gegen Ende
der ersten
Hälfte traf René Töllner, treuer Fan und
Designer des Logos der Kickerz
deluxe ein, auch an ihm ging die Nachricht des spendierten Pils
natürlich nicht vorbei. Und jetzt das: Extra mit dem Fahrrad
nahm er
den langen Weg aus Rheurdt auf sich, und jetzt sollte er
nüchtern
wieder nach Hause fahren? Kein Wunder, dass es hier fast die ersten
Ausschreitungen in der Geschichte der Kickerz deluxe gegeben
hätte. Nur
die mutmachenden Worte der Spieler konnten ihn vorläufig
wieder
beruhigen, natürlich würde der Harry noch kommen, um
sein Versprechen
einzulösen, soweit waren sich alle sicher. Er hatte ja noch
weitere 45
Minuten Zeit.
Ohne
die ersehnte
Erfrischung machten sich die beiden Mannschaften also wieder bereit, um
auch die zweite Halbzeit auszutragen. Die Kickerz wurden derweil durch
André Schulze unterstützt, der mal wieder viel zu
spät im Stadion
erschien. Das Spiel jedoch sollte nicht wirklich attraktiver werden.
Die Turbine fand auch jetzt nicht zu ihrer Form zurück, die
Pokalpartie
vom Vortag hatte eben ihre Spuren hinterlassen, und neuer Kampfgeist
dank des angekündigten Alkohols war auch nicht zu erwarten, es
war nun
mal kein Alkohol vorhanden.
So
konnten die
Kickerz problemlos kombinieren und das Ergebnis weiter ausbauen.
Gestört wurde der Spielfluss nur durch ein herrenloses
“Pferd“ in Größe
eines Schäferhundes, das über den Platz galoppierte.
Gefolgt von einem
weiteren “Pferd“ ähnlicher
Größe, diesmal allerdings mit Reiterin.
Hatte sich Harald etwa wieder eine Mähne wachsen lassen, um
jetzt mit neuer Frisur
mit den kühlen Getränken aufzuwarten? Handelte es
sich bei der goldenen
Reiterin um Jasmin, die ihren Freund persönlich zum
Fußball ritt, damit
dieser das Bier vorbeibringt, mit dem dieser zuvor so geprahlt hatte?
Nein, auch diese Hoffnungen wurden nicht bestätigt, es
handelte sich
leider nur um ein fettes Kind, das versuchte das ausgerissene erste
“Pferd“ wieder einzufangen. Wieder kein Harald,
immer noch kein Bier,
so langsam wurde die Lage hoffnungslos.
Das
Spiel
plätscherte so dahin, es klingelte noch einige Male im Tor der
Gäste,
aber auch die Turbine war noch einmal erfolgreich. So endete das Spiel
mit einem verdienten 11:3. Doch wirklich zufrieden war mit diesem
Ausgang natürlich niemand, auf keiner Seite. Auch die beiden
Zuschauer,
beide angelockt von falschen Versprechungen und entsprechend
wütend,
machten ihrer schlechten Laune Luft und begannen wild auf die Bank
hinter der Westkurve einzutreten. Verständlich, so etwas war
bis dahin
noch nie passiert. So etwas sollte auch nie wieder passieren, die
Teamleitung wird hier selbstverständlich für
Konsequenzen sorgen.
Stimmen zum
Spiel:
Marvin Wanders, Zottel:
Ich
hab mich für
das Bier extra beeilt zum Platz zu kommen. Ich hätte meine
Haare noch
viel wilder legen können. Und dann diese Nussecke, mir ist
immer noch
ganz übel.
Nikos Tzoutis, Lockenschopf:
Ich
bin enttäuscht, sehr enttäuscht, spielerisch wie
menschlich.
André Schulze,
Uhrmacher:
Wäre
ich
pünktlich gekommen, hätte ich mich doch nur eine
weitere
Halbzeit über das fehlende Bier geärgert.
Kevin Spannekrebs, ewiges Talent:
Früher
wäre der
auch mit dem schlimmsten Kater noch vorbeigekommen, hätte drei
Buden
gemacht und hätte vor allem das Bier mitgebracht.
Früher!!
Markus Höfels, Treter:
Früher...
ja, früher...
Lars Vogel, Flankengott:
Ja...
der
Harald... langsam wird es müßig weiter
darüber zu
diskutieren, das Thema wurde ja schon oft genug behandelt...
Matthias Mertens, nicht anwesend:
Beim
5:2, den hätte ich ja ganz locker per Fallrückzieher
reingemacht.
Christian Schütz,
Turbine Minipli:
War
ja klar, ich konnte den Typen schon früher nicht leiden.
Angelo Tzoutis, Chancentot:
Mit
einem Kasten braucht der hier beim nächsten Mal gar nicht
auftauchen! Soviel ist ja mal klar!!
Behrend Heeren, Wachkomapatient:
Hoyzer,
Jansen, Schary... was kommt denn noch?
René
Töllner, Rowdy:
Und
dafür komm ich hier extra hin, ich schlag jetzt alles kaputt!!
Statistik
Kickerz
deluxe - Turbine Minipli 11:3 (6:2)
Keine
Torschützen oder Zeiten aufgeschrieben.
Der Verantwortliche für die Statistik war nicht zugegen.
Einen Wechselspieler zum mitschreiben gab es nicht.
Kader
Büchner
-
Spannekrebs, Vogel
-
Heeren,
Höfels, B. Peters, Schulze
-
A.
Tzoutis, Wanders
für Turbine Minipli als Gastspieler:
Matthias Hampel - Thorsten Theisen - Nikos Tzoutis
zurück zur Historie
|